Blick ins Buch
Ideen sind das Kapital von Kreativen. Wenn sie nicht sprudeln wird der Traumjob zum Alptraum.
Kreativjobs sind immer dann so faszinierend, wenn wir uns selbst verwirklichen. Das bereichert den Kreativalltag, birgt aber auch Gefahren. Die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit verschwimmen und die Identifikation mit unserer Arbeit erschwert unseren Umgang mit Kritik und Rückschlägen. Weil wir so begeistert arbeiten, kommt es unseren Auftraggebern so vor, als lebten wir alle unser Hobby – und sie fordern dementsprechend immer mehr für immer weniger Geld. Fehlender Respekt, unbezahlte Pitches und vollkommen unrealistische Deadlines bedrohen unsere Arbeitsmotivation. Die aber ist Motor unserer Kreativität …
Muss ich heute wieder machen was ich will?
Für kaum eine andere Berufsgruppe ist deshalb die Auseinandersetzung mit sich selbst so wichtig wie für Kreativ-Profis. Frank Berzbach lehrt Psychologie und Medienpädagogik, er kennt den Designalltag aus nächster Nähe. Mit professioneller Distanz führt er uns vor Augen, was es heißt, gestalterisch tätig zu sein. Er zeigt Wege auf, wie wir mit Kritik und Zeitdruck umgehen lernen – und wie wir aus dem Hamsterrad ausbrechen können. Er beleuchtet innere und äußere Motivation und thematisiert die Vor- und Nachteile von Teamarbeit und Homeoffice. Er benennt die Gefahren der Selbstverwirklichung und räumt mit dem Mythos der Work-Life-Balance auf.
Im Lesen erkennen wir uns selbst – und lernen uns besser kennen. Und wir verstehen, dass Nein-sagen, Pausen, Muße und Auftanken nötig sind, wenn wir unser Kreativpotenzial auf Dauer erfolgreich ausleben wollen.
Zu Ausstattung und Gestaltung
Kreativität aushalten ist das erste Buch von Frank Berzbach im Verlag Hermann Schmidt und es war unser erstes Buch ohne jede Abbildung. Wir baten Katrin Schacke um einen Entwurf, der sich dennoch von klassischen Sachbüchern absetzt und sie spielt derart gekonnt mit lebenden Kolumnentitel, farbigen Unterlegungen und wenigen feinen Linien, dass wir jahrelang die Rückmeldung bekamen, es stimme nicht, dass dieses Buch keine Abbildungen habe.
Entgegen buchbinderischer Tradition verzichteten wir auf eine Deckeneinlage und kaschierten das Einbandmaterial Skivertex direkt auf das Vor- und Nachsatz. So erhält das Buch die Geschmeidigkeit, die uns vorschwebte. Dass es dann trotz dieses bewussten »Buchbindefehlers« unter den schönsten deutschen Büchern ausgezeichnet wurde, freute nicht nur uns, sondern auch den mutigen Buchbinder.
Kreativität aushalten
Psychologie für Designer
Gestaltung: Katrin Schacke
7. Auflage
192 Seiten durchgehend zweifarbig blau/türkis gedruckt
Format 13,5 x 21 cm
Fadengeheftetes Flexcover aus Skivertex mit runden Ecken und Lesebändchen.
Hier geht’s zum Apéro Schmidt-Livestream mit Frank Berzbach
Ausgezeichnet mit dem Award for Typographic Excellence vom Type Directors Club of NY.
Auszeichnung bei den schönsten deutschen Büchern.
Sie können das Buch hier im Shop, in Ihrer Lieblingsbuchhandlung oder online auf genialokal.de bestellen.
Inhaltsverzeichnis
InhaltsverzeichnisKapitel 1 | Gestalterisch tätig sein |
Was können wir von Kreativität erwarten | |
Das Phasenmodell der Kreativität | |
Was bringen Kreativitätstechniken | |
Die Künstler und die Kreativität | |
Kapitel 2 | Richtig arbeiten |
Warum wir arbeiten | |
Was uns motiviert und wie | |
Kritisieren und mit Kritik umgehen | |
Zeit, Ziele, Fristen | |
Nein sagen lernen | |
Einzel- oder Gruppenarbeit | |
Risiken und Nebenwirkungen der Teamarbeit | |
Kapitel 3 | Allein arbeiten |
Heimarbeit organisieren | |
Familie und Beruf unter einem Dach | |
Vor- und Nachteile der Telearbeit | |
Die Psychologie der Selbständigkeit | |
Kapitel 4 | Für andere arbeiten |
Verbale und nonverbale Kommunikation | |
Territorium und Distanz | |
Dienstleistung und Kundenzufriedenheit | |
Erwartungsmanagement | |
Kapitel 5 | Falsch arbeiten |
Leistungsmotivation und –förderung | |
Stress | |
Burnout | |
Handeln und vorbeugen | |
Kapitel 6 | Nicht arbeiten |
Die Unfähigkeit zur Muße | |
Der Mythos Work-Life-Balance | |
Die schlaflose Welt |
Leseprobe
Unbedingt auch für andere Freiberufler lesenswert, die Organisation nicht zu ihrem Lebensinhalt machen möchten.
creativ verpacken, August 2010