Blick ins Buch

Inhaltsverzeichnis
Penguin Composition Rules
Über die Herstellung von Klassikern in großen Auflagen
Wirken sich gesellschaftliche und politische Umstände in der Typographie aus?
Ton in des Töpfers Hand
Vom typographischen System
Meine Reform der Penguin Books
Die Garamond
Studie über die Satzbreite
Über Kalligraphie, Typographie, Ausschluß und Sperren
und Anfangszeilen am Fuß von Buchseiten
Erstrebenswerte Eigenschaften künftiger Typographie
Eine neue Klassifizierung der Buchdruckschriften
Buchherstellung als Kunst
Alte Fehler, aufgewärmt
Gerader Rücken, Kastenband?
Der Umgang mit Kleinbuchstaben
Die Wahl der richtigen Schrift
Die Leserlichkeit verschiedener Schriftschnitte
Formenwandlungen der et-Zeichen
Die Proportionen des Buches
Kursiv, Kapitälchen und Anführungszeichen im Textsatz
Die Namen der Schriftgrade
Geschichte des chinesischen Brief- und Gedichtpapiers
Ursprung und Formwandel unserer Lautzeichen
Das traditionelle Titelblatt, typographisch
Der chinesische und der japanische mehrfarbige Holztafeldruck, technisch
Papiertönung
Zur Typographie der Gegenwart
Einst und jetzt
Gute Typographie in Gefahr
Willkürfreie Maßverhältnisse der Buchseite und des Satzspiegels
Quousque tandem …
Symmetrische oder asymmetrische Typographie
Die Bedeutung der Tradition für die Typographie
Leben und Bedeutung des Schriftschneiders Jakob Sabon
Die Bedeutung der Tradition für den Entwurf neuer Schriften
Vorzüge und Mängel älterer und heutiger Typographie
Flöhe ins Ohr
Das Alphabet des Damianus Moyllus
Illustration und Typographie
Der chinesische Stempel: Ursprung des Buchdrucks
Wie das Buch foto-auge (1929) entstand
Jan Tschichold: praeceptor typographiae
Zur Edition
Nachweis der Schriften und Abbildungen
Bibliographie

Grundlagen für eine Typografie-Kritikkultur

Es gibt in Deutschland keine Typografie-Kritikkultur. Was in der Theaterkritik völlig selbstverständlich ist, die getrennte Betrachtung von Inszenierung und Inhalt, fehlt in den daneben stehenden Buchbesprechungen fast immer vollkommen. Vielleicht – und da müssen wir Kreativen uns an die eigene Nase fassen – liegt es daran, dass wir uns selbst zu wenig mit Gestaltungstheorie und -standpunkten beschäftigen, dass wir die Schriften der wenigen Denker im Design nicht lesen, sondern lieber visuelle Trends jagen gehen.

Ein Jahr bevor er den Verlag Hermann Schmidt gründete, druckte BSF die Schriften von Tschichold – herausgegeben und verlegt von Brinkmann und Bose – ohne Berechnung (mit Vertriebsrecht und damals ohne Vertrieb) in der festen Überzeugung, dass die Auseinandersetzung mit den Gedanken der »großen Alten« der Fachdiskussion über Gestaltung ein Fundament und Argumente bietet. Dieser Meinung ist er, sind wir, noch heute!

Band 2 umfasst Tschicholds Schriften der Jahre 1947 – 1974.
Ebenfalls erhältlich: Schriften 1925 – 1946.

Iwan und Jan Tschichold

Jan Tschichold (1902 – 1974) begann mit 17 das Studium an der Leipziger Akademie der Künste, wurde Meisterschüler von Walter Tiemann, lehrte parallel zum Studium und machte sich 1923 als typografischer Berater selbstständig.

Nach seinem ersten Besuch am Bauhaus nannte er sich aus Sympathie für den Konstruktivismus Iwan und erschütterte die grafische Szene 1925 mit der elementaren typographie. 1933 wanderte Tschichold in die Schweiz aus, lehrte an der Kunstgewerbeschule in Basel und wandte sich der klassischen Typografie zu. 1949 ging er als Art Director zu Penguin Books nach London, kam aber schon 1950 zurück in die Schweiz, wo er 1955–67 als Designberater bei Hoffmann-La Roche arbeitete.

Dazu passt ...